Findet Greenpeace und setzt sich unter anderem mit der Kleiderwandel-Tauschparty für ein bewusstes und nachhaltiges Konsumverhalten ein, das nicht von kurzfristigen Modetrends getrieben wird. Doch auch die Textilanbieter werden in die Verantwortung genommen und so haben sich auf Druck von Greenpeace 79 globale Modemarken verpflichtet, bis 2020 gefährliche Chemikalien durch ungefährliche Substanzen zu ersetzen.
Mehr als 90 Prozent unserer Kleidung kommen aus Asien. Die Textilindustrie setzt bei der Herstellung von Jeans, Shirts und Co. massiv gesundheits- und umweltgefährdende Chemie ein. Die Abwässer aus den Fabriken vergiften in den Produktionsländern vor allem in Asien und Mittelamerika Flüsse und Trinkwasser.
Tipps von Greenpeace, um den Kleiderwandel anzustoßen (und nach denen ich auch seit einigen Jahren handele):
Reparieren statt Kleidung und Schuhe wegzuwerfen
Kleidung upcyceln, neu kombinieren oder tauschen
beim Kauf auf neue Produkte auf Siegel achten, in speziellen Fachgeschäften kaufen und nachfragen, unter welchen Produktionsbedingungen die Stücke hergestellt wurden
weniger konsumieren – brauche ich das neue Teil wirklich? = Qualität statt Quantität
Das Interview mit Claudia Kersten von GOTS findet ihr hier.
Während meines Drehs auf der Kleiderwandel-Party habe ich ein interessantes Gespräch mit Berndt von Inkota geführt, sowohl vor als auch hinter der Kamera. „Changes Your Shoes“ ist eine Inititative von 18 Menschenrechts- und Arbeitsrechtsorganisationen, die sich für eine nachhaltige und ethische Schuhlieferkette einsetzen.
Klar war mir bisher auch, dass für günstige Schuhe gilt, was auch für günstige Kleidung gilt. Trotzdem wird das Thema Schuhe seltener in den Medien behandelt als die Bedingungen in der Kleidungsindustrie. Das ist mir nun bewusster geworden. Die Volksrepublik China ist mit Abstand das Land mit der weltweit größten Schuhproduktion. Darauf folgen Indien, Vietnam und Indonesien.
Bei einer Befragung durch Change Your Shoes kam heraus, dass 53% der Befragten in China zu Überstunden gezwungen werden. In Indonesien gibt es auch Fabriken, die drei bis vier Überstunden am Tag anordnen, den Arbeitnehmern ist jedoch nicht bewusst, dass es sich dabei um eine Art von Zwangsarbeit handelt. Bei HeimarbeiterInnen fallen oft auch hohe Überstunden an, um ihr Arbeitspensum schaffen zu können, denn sie werden nach Stückpreisen bezahlt – oft müssen die Kinder mithelfen.
Schriftliche Arbeitsverträge für die ArbeiterInnen gibt es selten. Viele können trotz Überstunden von ihrem Lohn nicht die Grundbedürfnisse decken. Viele der indonesischen HeimarbeiterInnen bekommen kaum Ausstattung von der Fabrik, wenn ihre Nadeln, Garn oder Fingerschutz beschädigt sind, müssen sie auf eigene Kosten neue nachkaufen.
Umweltverschmutzung, Menschenrechte bei der Arbeit, Lohn, Arbeitsschutz, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz – all das sind Themen, die die Schuhproduktion betreffen und über die ich mich mit Berndt unterhalten habe. Aktiv werden kann man zum Beispiel durch das Unterzeichnen der Petition Transparenz statt Versteckspiel.
Ich bin ein riesiger Fan von Tauschpartys. Vor ungefähr drei Jahren haben meine Freundin Daniela und ich zum ersten Mal eine Kleidertauschparty besucht und waren sofort süchtig. Warum? Aus vielen Gründen – zum einen lernt man dort immer nette Leute kennen, kann sich gut unterhalten und hat Spaß, gegenseitig zu tauschen. Es ist schön zu sehen, dass ein Kleidungsstück, dass einem selbst nicht mehr gefällt oder steht an einer anderen Person richtig klasse aussieht. Und man dieses Stück nicht länger im Kleiderschrank sein trostloses Dasein fristen lassen oder gar wegwerfen muss. Es fühlt sich gut an zu wissen, dass man mit Tauschen kostenlos zu neuen Teilen im Kleiderschrank kommt – das schont den eigenen Geldbeutel und ist gut für die Umwelt. Denn die Ausmaße, die die Fast Fashion Mentalität angenommen hat, sind katastrophal: In Deutschland landen jährlich 1,5 Milliarden Kleidungsstücke auf dem Müll. Nur um Platz für noch mehr Billigmode zu schaffen. Jeder Deutsche kauft im Durchschnitt 60 Kleidungsstücke pro Jahr. Davon landen 40% kaum oder gänzlich ungenutzt im Kleiderschrank. Das hat verheerende Auswirkungen auf die Umwelt und auf unsere Mitmenschen. Die Herstellung unserer Kleidung in Ländern wie Bangladesch, China oder Kambodscha führt zu massiver Umweltverschmutzung durch den Einsatz gefährlicher Chemikalien. Der immer schnellere Wechsel unserer Mode und billige Fast Fashion setzen die Arbeiter der Textilfabriken immer mehr unter Druck und führen zu unsäglichen Arbeitsbedingungen und Leid.
Dass Mode, die eine lange Reise rund um die Welt hinter sich hat, so günstig sein kann, wird auf dem Rücken derjenigen ausgetragen, die sie herstellen.
Überwiegend sind Frauen in der weltweiten Bekleidungsindustrie beschäftigt, die
zu massiven unbezahlten Überstunden gezwungen werden und 10 bis 16 Stunden für einen Lohn arbeiten, der nicht zum Leben reicht
miserablen sanitären und gesundheitlichen Bedingungen ausgesetzt sind
sich nicht gewerkschaftlich organisieren dürfen
bei Krankheit oder Schwangerschaft entlassen werden
betroffen sind von Schikanen seitens der Vorarbeiter.
Greenpeace Berlin, Inkota und die CleanClothesCampaign veranstalten einmal im Jahr eine große Kleidertauschparty in Berlin unter dem Motto „Kleiderwandel“. Der KleiderWandel bedeutet, achtsam mit Kleidung umzugehen. So gilt es, beim Kauf nachhaltig produzierte Kleidung zu wählen oder – noch besser – nicht immer Neues zu kaufen, sondern zu tauschen oder Second-Hand-Stücke zu erwerben. Nach diesem Ansatz lebe ich selber nun schon seit fast fünf Jahren und freue mich sehr, dass ich zu diesem wichtigen Thema ein Interview vor Ort bekommen habe!
Den Veranstaltern geht es darum,
Kleidung wieder mehr wert zu schätzen. Was vielen Menschen nicht so bewusst ist, ist dass zahlreiche umweltschädigende Gifte der Textilproduktion die Natur zerstören und dass mit jedem neuen Hemd Chemikalien die umliegende Landschaft nachhaltig schädigen. Dazu kommt, dass diejenigen, die unsere Kleidung, zum Beispiel in Bangladesch herstellen unter menschenverachtenden und gefährlichen Bedingungen arbeiten müssen. Damit das T-Shirt günstig zu erwerben ist, werden bei der Produktion Abstriche gemacht. Somit sehen sich die Arbeiter täglich mit minimalem Lohn, starker Gesundheitsgefährdung und mangelnden Sicherheitsvorkehrungen konfrontiert. Was dringend benötigt wird, ist eine Veränderung der Beziehung zur Kleidung, ein Bewusstsein dafür, was man kauft und welche Auswirkungen ein solcher Kauf mit sich trägt, kurz: ein Kleiderwandel.
In den nächsten Wochen gibt es dann die Einzelinterviews mit Greenpeace, Inkota und Unicef zum Thema Kleiderwandel und warum er unbedingt notwendig ist.
Schaut mal, diese beiden neuen Stücke habe ich auf der Tauschparty ergattert:
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