Projekt nachhaltig leben

Kategorie: Nachgefragt! (Seite 3 von 6)

Für unsere Rubrik „Nachgefragt!“ führen wir regelmäßig Interviews mit Fachleuten, Experten, Autoren, mit Menschen, die uns zum Thema Nachhaltigkeit spannende und interessante Dinge erzählen können.

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Nachgefragt! Alles über Soja Teil 2

Sie ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt: Bereits vor mehreren Tausend Jahren wird die Sojabohne in China zum ersten Mal angebaut, gelangt dann – vermutlich über buddhistische Einflüsse – nach Japan und verbreitet sich in ganz Ostasien. Bis heute ist die eiweißreiche Hülsenfrucht von großer Bedeutung in der asiatischen Esskultur. Und auch bei uns Veganern befindet sie sich in vielfältiger Form auf unserem Speiseplan.

In Deutschland ist sie teilweise umstritten, zum Beispiel wegen der sekundären Pflanzenstoffe Isoflavone. Was hat es damit auf sich? Ernährungsberater Niko Rittenau hat mir in diesem Interview einiges zu diesen Vorwürfen erzählt.

Die Sojabohne ist prall gefüllt mit hochwertigem pflanzlichem Eiweiß, zudem enthält sie zahlreiche Mineralstoffe, einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren und ist reich an Vitaminen und Lecithin. Steht der Sojabohne eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie der Kartoffel bevor, die auch hierzulande völlig unbekannt war und heute vom deutschen Speiseplan nicht mehr wegzudenken ist? Ich bin gespannt auf die Entwicklung in den nächsten Jahren.

Übrigens gibt es bei Taifun einen neuen leckeren Tofu im Sortiment, den wir beim Blogger-Lunch in den Prinzessinnengärten probieren durften. Es war wahnsinnig köstlich – schade, dass ich nicht jeden Tag so bekocht werde!

   

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Nachgefragt! Alles über Soja Teil 1

Soja ist in Deutschland immer noch ein Exot. Mit dem Forschungsprojekt „1000 Gärten“ möchte der Sojahersteller Taifun und die Landeszuchtanstalt der Uni Hohenheim die asiatische Frucht heimisch machen – als Pflanze und als Lebensmittel und den ökologischen Sojaanbau in ganz Deutschland ausweiten. Denn bisher gedeiht die eiweißreiche Hülsenfrucht hierzulande vor allem in warmen Gegenden wie Südbaden. Doch wie reagiert die asiatische Bohne auf die unterschiedlichen klimatischen und geologischen Bedingungen zwischen Alpenrand und Waterkant?

Die Antwort soll ein Experiment liefern: mithilfe von freiwilligen Teilnehmern werden rund 1000 Sojakreuzungen an verschiedenen Standorten im ganzen Land angebaut und getestet. Ziel ist es, passende Sojasorten für jede Region in Deutschland zu finden – Sorten, die auch im rauen Klima des Nordens und in den Bergen Bayerns Früchte tragen. Nicht nur 1000, sondern 2.400 Hobby- und Profigärtner haben sich zur Teilnahme am Soja-Experiment angemeldet.

  Ich habe jetzt übrigens Sojapflänzchen zu Hause auf dem Fensterbrett stehen! Die ersten Bohnen wachsen schon!

Die Bohne polarisiert, Bilder von gerodetem Regenwald und ausgelaugten Böden dominieren. Doch nicht die Sojabohne ist das Problem, sondern die Art und Weise, wie sie angebaut und verwendet wird. Mit dieser agrarindustriellen Produktion, die überwiegend Soja als Futtermittel verarbeitet, hat der deutsche Anbau wenig zu tun.  Biologisch, regional und gentechnikfrei angebaut ist sie eine umweltfreundliche Pflanze, die den Boden gesund erhält. Sojapflanzen machen den Boden fruchtbar und lebendig. Sie liefern Nährstoffe ganz ohne Düngemittel, so wie andere Leguminosen auch (Klee, Erbsen) binden sie Stickstoff und bereiten den Boden optimal für nährstoffhungrige Pflanzen auf. Ein Anbau vor Ort spart Transportwege, unterstützt die regionale Landwirtschaft und leistet einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Der Vorteil vom heimischen Anbau: Während in den großen Sojaanbau-Ländern in Nord- und Südamerika der Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut dominiert, ist er in Europa verboten. 80% der in Deutschland verwendeten Sojabohnen kommen aus Übersee. Mit der Züchtung von Sojasorten für den biologischen Landbau in Deutschland machen wir uns unabhängig von mächtigen Saatgutkonzernen. Bio-Soja ganz ohne Gentechnik und Monokultur, für das kein Regenwald gerodet werden muss. Daher finde ich persönlich dieses Experiment sehr spannend – ich drücke die Daumen, dass es erfolgreich Früchte tragen wird!

   

Sehr lesenswert ist auch die Geschichte der Sojabohne, ich wusste zum Beispiel nicht, dass sich bereits im 19. Jahrhundert europäische Forscher mit ihr beschäftigt haben – und wir dann aber unsere Chance verpasst und an die Amerikaner verloren haben, die aus der Bohne eine Wunderbohne gemacht haben. Ihren Siegeszug im Ersten und Zweiten Weltkrieg, bei Henry Ford in der Autoproduktion, Sojazucht in der DDR bis hin zu Gentechnik. Es gibt vieles, was ich über die Bohne nicht wusste – und ihre Geschichte könnte einen ganzen Film füllen.

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Nachgefragt! Öffentliche Bücherschränke und der Berliner Büchertisch

Minimalistischer leben.  Diesen Vorsatz habe ich mir vor einigen Jahren gefasst. Obwohl, das ist das falsche Wort. Ich habe ihn mir nicht gefasst, denn es war eher ein schleichender Prozess, der mir nach und nach bewusst machte, dass ich nicht alles besitzen muss, alles auf Vorrat kaufen muss und überhaupt großartig kaufen muss. Auch die Begrenztheit der eigenen Wohnung und Staumöglichkeiten weisen einen in die Schranken. Denn ist es nicht reichlich daneben, mehr arbeiten und mehr Geld verdienen zu müssen, um mehr Platz zu haben für all‘ seinen Krempel?

Seitdem kaufe ich mir nichts neues mehr. Außer, ich benötige es wirklich oder möchte es wirklich haben – dafür sortiere ich dann aber etwas anderes wieder aus. Leider sieht man den Fortschritt dieses jahrelangen „Ich kaufe nur noch das, was ich brauche“ kein Stück, denn in gut 30 Jahren davor war ich eine fleißige Sammlerin und Alles-gebrauchen-Könnerin. Und mir fehlt die Zeit, mal tagelang am Stück rigoros die Wohnung auszumisten. Und wahrscheinlich würde ich es noch nicht schaffen, mich komplett von allem zu trennen, wie es manche Minimalisten radikal getan haben. Ich lese sehr gerne auf dem Blog Einfach bewusst von Christof Herrmann. Da wo er ist, bin ich noch lange nicht. Aber ich denke, das ist auch nicht schlimm. Jeder macht das in seinem Tempo.

Gerne möchte ich Euch in Zukunft Tipps geben, wie auch ihr Euer Leben etwas entrümpeln könnt. Tatsächlich sieht man in meiner Wohnung vielleicht keinen großen Fortschritt, aber allein im Geldbeutel macht es sich enorm bemerkbar. Und es tut gut, mit wenig auszukommen und Ballastfrei durchs Leben zu gehen.

Früher musste ich jedes Buch, dass ich lesen wollte, auch besitzen. Allein des schönen Covers wegen. Mittlerweile denke ich anders. Nicht nur, dass natürlich viel Papier für viele Bücher benötigt wird, kostet jedes Buch Geld und Platz. Und den Großteil der Bücher, die ich mir bisher gekauft habe, habe ich selten ein zweites oder drittes Mal gelesen. Also alles Staubfänger im Regal. Ein Freund von e-books bin ich aber auch nicht. Zwar besitze ich eines, aber ich finde, so ein e-book ist nicht das selbe wie ein richtiges Buch, dass man in der Hand hält. Daher finde ich mittlerweile das Konzept der Bibliotheken wieder sehr sinnvoll. Eine Mitgliedschaft dort ist günstig, die Auswahl riesig und ich gebe das Buch nachher wieder zurück, es nimmt keinen Platz in meiner Wohnung weg.

Auf Reisen schenke ich die Bücher, die ich gerade ausgelesen habe, anderen Reisenden oder der Hostelbibliothek. Auch in Hotels gibt es immer öfter Bibliotheken oder Bücherschränke für die Gäste, dort kann man sich eigentlich immer mit frischem Lesestoff versorgen.

Hier in unserem Kiez in Berlin stellen die Nachbarn übrigens regelmäßig Kisten vor die Tür, gefüllt mit Büchern und Dingen, die sie verschenken wollen. Das finde ich auch immer klasse. Ich bin so übrigens zu dem Handmixer gekommen, den ihr in vielen Videos seht! 😉 Probiert es aus – Dinge zu verschenken macht unglaublich viel Spaß. Was Du nicht mehr gebrauchen kannst, erfreut jemand anderen!

Außerdem gibt es öffentliche Bücherschränke, denen man seine ausgelesenen Bücher spenden und sich dort selber mit Lesestoff versorgen kann. In diesem Interview stellen wir den Berliner Büchertisch vor, dem ihr Eure Bücher schenken könnt:

Berliner Büchertisch
Mehringdamm 51 (2. Hof)
10961 Berlin – Kreuzberg

Aktuell sucht der Büchertisch dringend nach einer neuen Bleibe in Berlin, denn der Mietvertrag für das Gebäude am Mehringdamm wurde ihnen zum 31.01.2017 gekündigt, wie viele andere soziokulturelle Projekte in Friedrichshain-Kreuzberg sind auch sie nun von der Verdrängung betroffen. Wenn ihr also ein bezahlbares Objekt kennt, meldet Euch doch bitte beim Team vom Berliner Büchertisch. Das Projekt ist eine wichtige Institution für viele Menschen, es wäre schade, wenn es ab nächstem Jahr nicht mehr weitergehen kann.

Wenn ihr Eure Bücher nicht quer durch Deutschland schicken möchtet, findet ihr sicherlich auch in Eurer Region einen Bücherschrank oder eine Schule, Altenheim o.ä., die sich über Bücherspenden freuen.

Und hier noch ein Link zu George Carlin und seinem großartigen Vortrag über „Stuff“!

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Nachgefragt! Alles über Bärlauch

Die Bärlauchsaison hat angefangen und wir wollten wissen, welche tollen Eigenschaften im Wilden Knoblauch stecken, wann er wächst, wo man ihn findet und woran man ihn erkennt. Von März bis Mai wächst der Bärlauch, wobei nicht unbedingt die Pflanze verwendet werden sollte, sondern die Blätter. Bernd Hiddemann vom Naturpark Meißner-Kaufunger Wald hat uns ein sehr aufschlussreiches Interview gegeben. In den nächsten Wochen werden wir in unserem Bärlauch-Spezial zeigen, wie man Bärlauch konservieren kann, zum Beispiel in einer leckeren Bärlauch-Butter oder Pesto. Außerdem werden wir ein leckeres Suppenrezept posten und einen Hauptgang. Die ersten Bärlauchblätter erscheinen bereits ab Februar und bis zur Blütezeit etwa Ende April bis Anfang Mai kann man ihn ernten. Bei uns in Berlin hat die Saison sehr spät angefangen, deswegen hoffe ich, dass wir noch alle Rezepte zeigen können, bevor die Saison zu Ende ist. Aber da der Bärlauch als Würzkraut genutzt wird, könnt ihr zur Not auch den Bärlauch als Gewürz kaufen und unseren Hauptgang  auch mit getrocknetem Bärlauch verfeinern. Wobei selbst gesammelt natürlich immer am meisten Spaß macht und dann natürlich auch ganz anders schmeckt, ganz abgesehen davon, dass die guten Wirkstoffe im frischen Bärlauch stecken. Wir wünschen Euch viel Freude in den nächsten Wochen mit unserem Bärlauch-Spezial und viel Spaß beim Video. Herr Hiddemann ist ein toller Naturparkführer, der wahnsinnig toll erzählen kann und auch während der gesamten Wanderung vieles zu berichten wusste. Ich habe viel gelernt, nicht nur über den Bärlauch, sondern auch historisches. Es kommt ja in diesem Jahr noch der eine oder andere Feiertag, der zu einem verlängerten Wochenende anregt – wir haben Euch ja letztes Jahr schon einmal die Hessische Schweiz ans Herz gelegt und auch heute weise ich gerne noch mal auf diesen hessischen Geheimtipp hin, die Region rund um Eschwege und das Werratal im Naturpark Meißner-Kaufunger Wald. Vielleicht treffen wir den einen oder anderen von Euch bei einer Wanderung!

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Nachgefragt! Hummelbee – Backhelfer

In der Regel backe ich selber. Das macht ja auch am meisten Spaß. Aber manchmal hat man einfach keine Zeit. Gar keine Zeit. So wie dieses Jahr zu meinem Geburtstag. Ich habe mir dann tatsächlich auf dem Green Market in Berlin eine leckere Brotmischung (italienisches Kräuterbrot Bella Bombo), einen veganen Maulwurfkuchen und Vanillekipferln in Form von Hummelbee Backhelfern geholt. Die Mischungen sind wirklich im Nullkommanichts fertig und haben richtig lecker geschmeckt. Gerade das Brot war ratzfatz weg bei meinem Geburtstagsbrunch.

Das Sortiment könnt ihr im Onlineshop von Hummelbee bestellen. Und wie das Team von Hummelbee überhaupt auf die Idee gekommen ist, Backhelfer anzubieten, was in ihnen steckt und warum das Sortiment nachhaltig ist, das erfahrt ihr natürlich in unserem Interview.

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Brettspieltipp: Ein Lebenshof für Tiere

Wir haben uns mit dem Spieleentwickler Kaspar Spanuth getroffen, der uns im Interview das Spielprinzip seines ersten veganen Brettspiels erklärt. Hier wird übrigens nicht mit erhobenem Finger gearbeitet, sondern das Spiel wurde von Kaspar so entwickelt, dass es in erster Linie um den Spielspaß geht – das Retten der einzelnen Tiere. Bei älteren Kindern ist es den Eltern daher freigestellt, ob sie thematisieren, was mit den Tieren passiert, die nicht gerettet werden können und warum sie überhaupt gerettet werden müssen beziehunsgweise von welchem Ort  – Massentierhaltung, Schlachthöfe, Tierversuchslabore, Zirkusse und Zoos werden vom Spielemacher bewusst nicht in Spiel gebracht. Ein Lebenshof für Tiere ist ein Kooperationsspiel, das heißt, man spielt gemeinsam gegen das Spiel und nicht gegen seine Mitspieler. Man muss an einem Strang ziehen und miteinander wichtige Entscheidungen treffen, um alle 24 Tiere zu retten und auf einem Lebenshof unterzubringen. Hört sich simpel an, ist es aber bei weitem nicht. Wir sind erfahrene Spieler und müssen sagen, dass dieses kleine Spiel es mächtig in sich hat. Nicht nur Würfelglück zählt, sondern auch Taktik – Fehler, die zu Anfang gemacht wurden, können am Ende nur schwer wieder korrigiert werden. Die Entscheidung zu treffen, ob man Tiere rettet, den Lebenshof vergrößert oder sich weitere Rettungschips besorgt, kann an manchen Stellen recht knifflig werden und darf nicht unterschätzt werden. Ich finde, das schaffen recht wenige Gesellschaftsspiele, die auf eine kurze Spieldauer von 30 Minuten ausgelegt und für Kinder geeignet sind. Ein tolles Gemeinschaftsspiel und eine schöne Geschenkidee.  Die kleine kompakte Verpackung sorgt dafür, dass man das Spiel auch gut auf Reisen oder zum Ausflug an den Badesee mitnehmen kann. Kaspar Spanuth hat dieses Spiel übrigens in Zeiten des Crowdfunding aus eigener Tasche finanziert und einen eigenen Verlag dafür gegründet. Auch das finden wir unterstützenswert. Daher erklärt sich auch der Preis von 22 Euro, da die erste Auflage in einer kleineren Stückzahl produziert wurde. Durch seine Komplexität lädt das Spiel zum mehrmaligen Spielen ein und wird sicherlich keine Leiche im Spieleschrank. Weitere Infos bekommt ihr direkt unter vegwiser Medien.

 

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