Sie ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt: Bereits vor mehreren Tausend Jahren wird die Sojabohne in China zum ersten Mal angebaut, gelangt dann – vermutlich über buddhistische Einflüsse – nach Japan und verbreitet sich in ganz Ostasien. Bis heute ist die eiweißreiche Hülsenfrucht von großer Bedeutung in der asiatischen Esskultur. Und auch bei uns Veganern befindet sie sich in vielfältiger Form auf unserem Speiseplan.
In Deutschland ist sie teilweise umstritten, zum Beispiel wegen der sekundären Pflanzenstoffe Isoflavone. Was hat es damit auf sich? Ernährungsberater Niko Rittenau hat mir in diesem Interview einiges zu diesen Vorwürfen erzählt.
Die Sojabohne ist prall gefüllt mit hochwertigem pflanzlichem Eiweiß, zudem enthält sie zahlreiche Mineralstoffe, einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren und ist reich an Vitaminen und Lecithin. Steht der Sojabohne eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie der Kartoffel bevor, die auch hierzulande völlig unbekannt war und heute vom deutschen Speiseplan nicht mehr wegzudenken ist? Ich bin gespannt auf die Entwicklung in den nächsten Jahren.
Übrigens gibt es bei Taifun einen neuen leckeren Tofu im Sortiment, den wir beim Blogger-Lunch in den Prinzessinnengärten probieren durften. Es war wahnsinnig köstlich – schade, dass ich nicht jeden Tag so bekocht werde!
Soja ist in Deutschland immer noch ein Exot. Mit dem Forschungsprojekt „1000 Gärten“ möchte der Sojahersteller Taifun und die Landeszuchtanstalt der Uni Hohenheim die asiatische Frucht heimisch machen – als Pflanze und als Lebensmittel und den ökologischen Sojaanbau in ganz Deutschland ausweiten. Denn bisher gedeiht die eiweißreiche Hülsenfrucht hierzulande vor allem in warmen Gegenden wie Südbaden. Doch wie reagiert die asiatische Bohne auf die unterschiedlichen klimatischen und geologischen Bedingungen zwischen Alpenrand und Waterkant?
Die Antwort soll ein Experiment liefern: mithilfe von freiwilligen Teilnehmern werden rund 1000 Sojakreuzungen an verschiedenen Standorten im ganzen Land angebaut und getestet. Ziel ist es, passende Sojasorten für jede Region in Deutschland zu finden – Sorten, die auch im rauen Klima des Nordens und in den Bergen Bayerns Früchte tragen. Nicht nur 1000, sondern 2.400 Hobby- und Profigärtner haben sich zur Teilnahme am Soja-Experiment angemeldet.
Ich habe jetzt übrigens Sojapflänzchen zu Hause auf dem Fensterbrett stehen! Die ersten Bohnen wachsen schon!
Die Bohne polarisiert, Bilder von gerodetem Regenwald und ausgelaugten Böden dominieren. Doch nicht die Sojabohne ist das Problem, sondern die Art und Weise, wie sie angebaut und verwendet wird. Mit dieser agrarindustriellen Produktion, die überwiegend Soja als Futtermittel verarbeitet, hat der deutsche Anbau wenig zu tun. Biologisch, regional und gentechnikfrei angebaut ist sie eine umweltfreundliche Pflanze, die den Boden gesund erhält. Sojapflanzen machen den Boden fruchtbar und lebendig. Sie liefern Nährstoffe ganz ohne Düngemittel, so wie andere Leguminosen auch (Klee, Erbsen) binden sie Stickstoff und bereiten den Boden optimal für nährstoffhungrige Pflanzen auf. Ein Anbau vor Ort spart Transportwege, unterstützt die regionale Landwirtschaft und leistet einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Der Vorteil vom heimischen Anbau: Während in den großen Sojaanbau-Ländern in Nord- und Südamerika der Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut dominiert, ist er in Europa verboten. 80% der in Deutschland verwendeten Sojabohnen kommen aus Übersee. Mit der Züchtung von Sojasorten für den biologischen Landbau in Deutschland machen wir uns unabhängig von mächtigen Saatgutkonzernen. Bio-Soja ganz ohne Gentechnik und Monokultur, für das kein Regenwald gerodet werden muss. Daher finde ich persönlich dieses Experiment sehr spannend – ich drücke die Daumen, dass es erfolgreich Früchte tragen wird!
Sehr lesenswert ist auch die Geschichte der Sojabohne, ich wusste zum Beispiel nicht, dass sich bereits im 19. Jahrhundert europäische Forscher mit ihr beschäftigt haben – und wir dann aber unsere Chance verpasst und an die Amerikaner verloren haben, die aus der Bohne eine Wunderbohne gemacht haben. Ihren Siegeszug im Ersten und Zweiten Weltkrieg, bei Henry Ford in der Autoproduktion, Sojazucht in der DDR bis hin zu Gentechnik. Es gibt vieles, was ich über die Bohne nicht wusste – und ihre Geschichte könnte einen ganzen Film füllen.
Der Heidschnuckenweg ist 2014 zum schönsten Wanderweg Deutschlands gekürt worden. Grund genug, diesen Weg endlich einmal in Angriff zu nehmen. Der 223 Kilometer lange Heidschnuckenweg führt in 14 Etappen von Hamburg-Fischbek über Buchholz i.d.Nordheide, Wilsede, Soltau und Müden (Örtze) bis nach Celle und verbindet als Qualitäts-Wanderweg die schönsten Heidelandschaften der Lüneburger Heide miteinander. Insgesamt führt der Weg durch mehr als 30 große und kleine Heideflächen der Nord- und Südheide, durch eine der ältesten und ursprünglichsten Kulturlandschaften Deutschlands . Die schönste Wanderzeit für den Heidschnuckenweg ist zweifellos die Zeit der Heideblüte im August und September.
Wir zeigen Euch in unserem kurzen Reisebericht zwei Touren. Die Etappe 2 von Buchholz in der Nordheide nach Handeloh ist der Abschnitt, der als bester Wanderweg prämiert wurde. Abwechslungsreich ist er, man kommt an wunderschönen Heideflächen vorbei, aber auch durch wunderschöne Waldabschnitte. Tierische Begleiter gab es unterwegs immer wieder, von den berühmten Heidschnucken über Vögel, Hunde, Katzen, Käfer, Bienen, Hummeln, jegliche Fluginsekten und Krabbelkäfer, Ameisen, Schnecken und sogar Kamele war alles dabei.
Bei unserer zweiten Wanderung hat es uns in die Südheide in den Wacholderwald bei Schmarbeck und in die Oberoher Heide verschlagen. Die weitläufige Heidefläche mit ihren zahlreichen knorrigen Wacholdern gilt als größter und schönster Wacholderwald Norddeutschlands. Der botanische Name dieser Nadelgehölze lautet „Juniperus“. Davon abgeleitet sind Bezeichnungen für alkoholische Getränke wie Gin oder Genever, aber auch in Heideschnäpsen nutzt man die ätherischen Öle des Wacholders für das typische Aroma. Der Wacholder wurde 2002 zum Baum des Jahres gekürt. Als „Wach-Halter“ und germanischer Totenbaum markierte er den Übergang zwischen Lebens- und Totenwelt. Bezeugt ist das durch das Märchen von der Germanenbraut, die ihren gefallenen Liebsten dadurch vom Tod errettete, dass sie vor jedem „Totenbaum“ niederkniete bis es ihr mit dem Ausspruch „Wach auf Holder“ gelang, ihn in die Lebenswelt zurückzuholen.
Ein großes Dankeschön gilt auch der Touristeninformation in Müden (Örtze). Die Dame wollte uns tatsächlich zum Ausgangspunkt unserer Wanderung fahren – und das in ihrer Freizeit! Generell waren die Menschen sehr freundlich und hilfsbereit. Eine nette Dame in Buchholz hat extra den Weg mit einem kleinen Schäfchen und einem H, dem Zeichen des Heidschnuckenwegs, markiert. Da die Wanderer den gut versteckten Trampelpfad, der an ihrem Haus vorbei führt, meistens übersehen. Hätten wir auch. Zum Glück hat sie im Garten gearbeitet und wir haben noch nett mit ihr geschnackt, bevor wir dann richtig mit Etappe 2 begonnen haben.
Übernachtet haben wir bei Familie Kröger in Handeloh. Auf dem Johmshof von 1758 haben wir uns sehr wohl gefühlt. Morgens hängt der Stoffbeutel mit frischen Brötchen bereits an der Ferienwohnungstür. Und Etappe 2 kann man vom Hof aus zu Fuß starten. Wir sind mit der Heidebahn erixx von Handeloh zum Startpunkt in Buchholz gefahren.
Hervorheben möchte ich auch den Gasthof Heidekrug – dort wurden für uns spontan leckere Bratkartoffeln, frische Pfifferlinge und Salat zubereitet. Auch wenn sie eigentlich auf Veganer gar nicht eingestellt sind. Sehr engagiert und freundlich – wieder einmal eine leckere und schöne Begegnung.
Auf dem Rückweg nach Berlin haben wir in Gifhorn zu Abend gegessen. Im La Fontana wurde auch spontan eine vegane Essenslösung gefunden und ich habe selten erlebt, dass die Küche so großzügige Pfifferlingsportionen rausrückt.
Reisen war schon immer meine Leidenschaft, ich war schon immer gerne unterwegs. Mehr und mehr gerät man aber in einen Selbstkonflikt, wenn die eigene Reiselust schwer auf dem ökologischen Gewissen lastet. Denn für diesen „Egoismus“ finde ich keine plausible Begründung oder Entschuldigung oder Ausrede, die ich durchgehen lassen würde. Also bleibt nur die Hoffnung, dass ich irgendwann an dem Punkt ankommen werde, dass ich nur noch von der eigenen Haustür zu Fuß, mit dem Rad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln starte. Oder dass unsere Verkehrsmittel irgendwann nachhaltig werden… (?)
So wie mir geht es sicherlich vielen. Ich persönlich kenne nur einen Menschen, der nicht gerne verreist bzw. gar nicht verreist. Es nicht mag und auch nicht vermisst. Keinerlei Bedürfnis danach verspürt. Für ihn wäre dieses Buch also nicht geeignet, obwohl ich mir sicher bin, dass er es mit großer Aufmerksamkeit lesen würde. Denn dieses Sachbuch ist so gut geschrieben, dass es sich so lesen lässt, als ob man da mit einem Naturkrimi sitzt. Das sind 300 Seiten geballtes Wissen und als letztes Kapitel noch ein Serviceteil mit vielen weiterführenden Lektüre- und Filmtipps sowie Links. Und auch Informationen zu verschiedenen Siegeln der Reisebranche und Informationen zu vielen Reiseanbietern.
Dieser Ratgeber sollte bei jedem Zuhause im Bücherregal stehen, der gerne verreist und versuchen möchte, dies so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Es gibt viele Denkanstöße, auf die man selber oftmals gar nicht kommt bzw. weist es auf Dinge hin, die man selber schon „falsch“ gemacht hat.
FAIRreisen – Das Handbuch für alle, die umweltbewusst unterwegs sein wollen, Frank Herrmann
Minimalistischer leben. Diesen Vorsatz habe ich mir vor einigen Jahren gefasst. Obwohl, das ist das falsche Wort. Ich habe ihn mir nicht gefasst, denn es war eher ein schleichender Prozess, der mir nach und nach bewusst machte, dass ich nicht alles besitzen muss, alles auf Vorrat kaufen muss und überhaupt großartig kaufen muss. Auch die Begrenztheit der eigenen Wohnung und Staumöglichkeiten weisen einen in die Schranken. Denn ist es nicht reichlich daneben, mehr arbeiten und mehr Geld verdienen zu müssen, um mehr Platz zu haben für all‘ seinen Krempel?
Seitdem kaufe ich mir nichts neues mehr. Außer, ich benötige es wirklich oder möchte es wirklich haben – dafür sortiere ich dann aber etwas anderes wieder aus. Leider sieht man den Fortschritt dieses jahrelangen „Ich kaufe nur noch das, was ich brauche“ kein Stück, denn in gut 30 Jahren davor war ich eine fleißige Sammlerin und Alles-gebrauchen-Könnerin. Und mir fehlt die Zeit, mal tagelang am Stück rigoros die Wohnung auszumisten. Und wahrscheinlich würde ich es noch nicht schaffen, mich komplett von allem zu trennen, wie es manche Minimalisten radikal getan haben. Ich lese sehr gerne auf dem Blog Einfach bewusst von Christof Herrmann. Da wo er ist, bin ich noch lange nicht. Aber ich denke, das ist auch nicht schlimm. Jeder macht das in seinem Tempo.
Gerne möchte ich Euch in Zukunft Tipps geben, wie auch ihr Euer Leben etwas entrümpeln könnt. Tatsächlich sieht man in meiner Wohnung vielleicht keinen großen Fortschritt, aber allein im Geldbeutel macht es sich enorm bemerkbar. Und es tut gut, mit wenig auszukommen und Ballastfrei durchs Leben zu gehen.
Früher musste ich jedes Buch, dass ich lesen wollte, auch besitzen. Allein des schönen Covers wegen. Mittlerweile denke ich anders. Nicht nur, dass natürlich viel Papier für viele Bücher benötigt wird, kostet jedes Buch Geld und Platz. Und den Großteil der Bücher, die ich mir bisher gekauft habe, habe ich selten ein zweites oder drittes Mal gelesen. Also alles Staubfänger im Regal. Ein Freund von e-books bin ich aber auch nicht. Zwar besitze ich eines, aber ich finde, so ein e-book ist nicht das selbe wie ein richtiges Buch, dass man in der Hand hält. Daher finde ich mittlerweile das Konzept der Bibliotheken wieder sehr sinnvoll. Eine Mitgliedschaft dort ist günstig, die Auswahl riesig und ich gebe das Buch nachher wieder zurück, es nimmt keinen Platz in meiner Wohnung weg.
Auf Reisen schenke ich die Bücher, die ich gerade ausgelesen habe, anderen Reisenden oder der Hostelbibliothek. Auch in Hotels gibt es immer öfter Bibliotheken oder Bücherschränke für die Gäste, dort kann man sich eigentlich immer mit frischem Lesestoff versorgen.
Hier in unserem Kiez in Berlin stellen die Nachbarn übrigens regelmäßig Kisten vor die Tür, gefüllt mit Büchern und Dingen, die sie verschenken wollen. Das finde ich auch immer klasse. Ich bin so übrigens zu dem Handmixer gekommen, den ihr in vielen Videos seht! 😉 Probiert es aus – Dinge zu verschenken macht unglaublich viel Spaß. Was Du nicht mehr gebrauchen kannst, erfreut jemand anderen!
Außerdem gibt es öffentliche Bücherschränke, denen man seine ausgelesenen Bücher spenden und sich dort selber mit Lesestoff versorgen kann. In diesem Interview stellen wir den Berliner Büchertisch vor, dem ihr Eure Bücher schenken könnt:
Berliner Büchertisch
Mehringdamm 51 (2. Hof)
10961 Berlin – Kreuzberg
Aktuell sucht der Büchertisch dringend nach einer neuen Bleibe in Berlin, denn der Mietvertrag für das Gebäude am Mehringdamm wurde ihnen zum 31.01.2017 gekündigt, wie viele andere soziokulturelle Projekte in Friedrichshain-Kreuzberg sind auch sie nun von der Verdrängung betroffen. Wenn ihr also ein bezahlbares Objekt kennt, meldet Euch doch bitte beim Team vom Berliner Büchertisch. Das Projekt ist eine wichtige Institution für viele Menschen, es wäre schade, wenn es ab nächstem Jahr nicht mehr weitergehen kann.
Wenn ihr Eure Bücher nicht quer durch Deutschland schicken möchtet, findet ihr sicherlich auch in Eurer Region einen Bücherschrank oder eine Schule, Altenheim o.ä., die sich über Bücherspenden freuen.
Und hier noch ein Link zu George Carlin und seinem großartigen Vortrag über „Stuff“!
Dieser Rohkostkuchen holt Euch mit seiner leichten Lavendel- und Zitronennote den Sommer in die Küche und in den Magen – auch wenn ihr selber gerade nicht in der Provence verweilt.
Ihr benötigt für den Kuchenboden:
270g Mandeln
2 EL Rohkakao
1 EL Kakaonibs
160g Datteln entkernt
30ml Kokosöl
1/2 TL Zimt
1 Prise Salz
Für den Belag benötigt ihr:
450g eingeweichte Cashewkerne
1 Vanilleschote
1 EL getrocknete Lavendelblüten
160ml Agavendicksaft
200ml Zitronensaft
1 unbehandelte Zitrone, abgeriebene Schale
1 Prise Meersalz
170ml Kokosöl
Kakaonibs und frische Lavendelblüten zum Bestreuen
Die Lavendel-Zitronencreme ist wirklich ein Traum. In diesem Rezept dominiert der Zitronengeschmack, wer sich also etwas mehr Lavendel zutraut, kann da ruhig etwas mehr nehmen. Ich wünsche Euch gutes Gelingen!
Das Rezept habe ich aus dem Buch RohVegan von Christine Mayr. Insgesamt gibt es auf 288 Seiten hundert roh-vegane Rezepte. Das Buch ist auch von der Optik sehr wertig mit schönen Fotos und Informationen zu Produkten und Grundtechniken. ISBN: 978-3-03800-841-5