Heute wage ich mich an Cinnamon Rolls. Heiß geliebt in meiner unveganen Zeit und in veganer Version in den USA genossen – jetzt ist es an der Zeit, es selber auszuprobieren.
Macaroni and Cheese habe ich auch immer wahnsinnig gerne gegessen. Damals, als es das noch nicht in Deutschland gab, hab ich mir immer mehrere Päckchen zurück mit nach Hause genommen. Daher war es an der Zeit, das endlich auch mal selber auszuprobieren – natürlich in einer veganen Variante. Es gibt mehrere Rezepte für Mac ’n Cheese, ich habe diese Variante ausprobiert, da sie ohne Ersatzprodukte auskommt und komplett aus natürlichen Zutaten zubereitet werden kann. Das Rezept habe ich bei Homestead Notes gefunden.
Während unseres Texas-Urlaubs sind mir wieder einige Gerichte in den Sinn gekommen, die ich früher sehr gerne gegessen habe – und bei denen es möglich sein muss, sie zu veganisieren. Den Auftakt gibt heute das amerikanische Frühstück komplett mit Rührei, Bacon, Hashbrowns und Pancake. Die Zubereitung nimmt etwas Zeit in Anspruch, aber lohnt sich – es ist wirklich sehr lecker!
Hier die Zutaten für die einzelnen Komponenten:
Rührei
200g Naturtofu
50g Räuchertofu
200g Seidentofu
etwas Pizzaschmelz
etwas Sojasauce
eine kleine Zwiebel
Kala Namak
Pfeffer
Kurkuma
Hashbrowns
Kartoffeln nach Belieben
Salz
Pfeffer
Olivenöl
Bacon
200g Räuchertofu
100ml Wasser
1 EL Tomatenmark
American Pancakes
150g Mehl
1 EL Backpulver
300ml Vanillesojamilch
100ml Mineralwasser mit Kohlensäure
3 EL Zucker
1 Prise Salz
8 EL Margarine oder Öl
Ahornsirup
Ich wünsche Euch einen guten Appetit und gutes Gelingen!
Start und Endpunkt unserer Texasrundreise war Houston. Wir haben uns das Space Center Houston angesehen (muss jetzt dringend mal Apollo 13 sehen) – ganz nett, aber nichts im Vergleich zum Kennedy Space Center in Cape Canaveral. Abgesehen davon, dass wir damals einen echten Raketenstart miterleben durften, bietet das Kennedy Space Center schon mehr für den Besucher. Aber für den ersten Tag nach der langen Anreise und ge-jetlagged ist der Space Center schon eine gute Adresse. Wenn man sieht, mit welchen Möglichkeiten die damals ins All geflogen sind, setzt das meine Flugangst in ganz andere Dimensionen, ja, lässt sie schon abstrakt und lächerlich wirken. So gerne ich reise, mir reicht dieser Planet und ich hege keinerlei Wünsche, mal in so einem Space Shuttle zu sitzen.
Essenstechnisch gibt es bei Happy Cow ein paar Empfehlungen für Houston, ganz weit oben das Buffet des Pepper Tree.
3821 Richmond, Houston, Texas 77027
Definitiv einen Besuch wert, die veganen Fleischgerichte sind wirklich verblüffend gut. Aber mein Favorit ist ganz klar der Maharaja Bhog
8338 Southwest Freeway, Houston, Texas 77074
In den veganen Listings der Stadt gar nicht so weit oben im Ranking zu finden (wir waren auch zwei der wenigen Nicht-Inder dort vor Ort), war das Abendessen dort ein Erlebnis. Königlich speisen, wie ein Maharaja, definitiv. Zu Beginn bekommt man die Hände gewaschen und dann geht alles ratz-fatz. Ich würde schon fast sagen in houstonischer Lichtgeschwindigkeit kommen Kellner an den Tisch und füllen Deinen Teller mit allerlei Köstlichkeiten. Im Idealfall sagt ihr vorher Bescheid, wenn das Essen rein vegan sein soll, dann fallen zwei bis drei Dinge weg. Maharaja Bhog gibt es auch in Mumbai und Dubai. Es war toll!
Zusammenfassend kann ich nach drei Wochen Texas sagen: uns hat es sehr gut gefallen. Die Menschen waren sehr freundlich, die Landschaft der Nationalparks ist wunderschön und das mit dem veganen Essen hat erstaunlich gut geklappt. Besser, als ich gedacht hätte. Zwar sind die Texaner als Fleischnation noch weit davon entfernt, ein veganes Reiseziel zu werden. Aber es gibt eine kleine, feine vegane Community dort und das eine oder andere Restaurant ist auf Veganer eingestellt. Wer vor Ort selber kochen kann, wird keine Probleme haben, sich pflanzlich zu ernähren. Wer so wie wir mit dem Mietwagen unterwegs ist und in einfachen Motels übernachtet, findet aber auch genügend Möglichkeiten. Sicherlich war nicht alles vegan, was ich vor Ort gegessen habe, da die amerikanischen Konzerne gerne auch mal was mit in ihre Produkte schmuggeln – aber ich denke, wir haben es in den drei Wochen ganz gut hinbekommen. Es freut mich, einen kleinen, aber doch spürbaren Wandel in den Speisekarten mancher Restaurants zu lesen und kann Texas für diejenigen empfehlen, die gerne draußen unterwegs sind und die herkömmlichen Reiseziele wie Florida, Kalifornien, New York etc. schon abgehakt haben und bereit sind, mal abseits der ursprünglichen Touristenpfade zu reisen. Es lohnt sich.
Meine Highlights? Big Bend National Park und das Abendessen im Starlight Theatre, Carlsbad Caverns National Park und das Abendessen im Yellowbrix Restaurant. Die Live-Version von Ring of Fire von der mexikanischen Musikgruppe. The Alamo, spanische Missionskirchen und der Riverwalk in San Antonio. Und die veganen Pioniere in Austin. Das deutsche Hill Country. Und komischerweise auch El Paso, obwohl viele Leute es so häßlich finden.
Falls ihr Fragen zu Motels, Wanderwegen oder was auch immer haben solltet, lasst es mich wissen. Gerne helfe ich Euch bei Eurer Reisevorbereitung!
Vom Big Bend National Park sind wir weiter gefahren bis zu unserem westlichsten Outpost der Reise. El Paso, mal wieder am Rio Grande und an der Grenze zu Mexiko. In El Paso gibt es wieder mehrere Möglichkeiten, vegan zu speisen, was man auch ausnutzen sollte. Das war unsere letzte Station mit veganen Essensmöglichkeiten. Von da an hieß es jeden Tag schauen, was machbar ist. Die Vegetarian Society of El Paso hat eine gute Übersicht, was es alles an Essensmöglichkeiten in der Stadt gibt.
750 Sunland Park Drive (in der Sunland Park Mall), El Paso, Texas 79912
The Green Ingredient (sehr teuer, aber die einzige Möglichkeit, mal was anderes zu frühstücken)
201 E. Main Street, Suite 112, (nicht wundern, ist in einem Hochhaus im Erdgeschoss und von außen nicht ersichtlich), El Paso, Texas 79901
El Meson de Onate (laut ihrer Werbung das beste mexikanische Restaurant der Stadt – wir haben nicht alle ausprobiert, aber sie haben sich sehr viel Mühe gegeben, was veganes für mich zu kochen und es war echt lecker und recht authentisch)
9993 Socorro Road, El Paso, TX 79927 – direkt neben der Missionskirche Socorro. Manchmal kann man sich doch in Tourifallen begeben und sich freuen, wenn sich herausstellt, dass es keine sind.
El Paso hat uns sehr gut gefallen, obwohl viele Reiseführer nur von seiner Hässlichkeit und dem Tortilla Curtain, also der Grenze zu Mexiko berichten. Ja, sie ist da und sicherlich trägt der große texanische Stern, der abends in den Bergen angeschaltet wird und nach Mexiko rüberstrahlt mit dazu bei, den krassen Unterschied wahrzunehmen, diesseits und jenseits des Stacheldrahtzauns. Obwohl, das macht alleine schon die Smogwolke, die über Ciudad Juárez brütet. Trotzdem hat uns die Grenzstadt besser gefallen als andere texanische Großstädte, die vom Stadtbild her doch einen richtigen Einheitsbrei dargeboten haben.
Unsere Reise hat uns dann nach New Mexiko geführt, ins White Sands National Monument und dadurch in das kleine Nest Alamogordo. Dort haben wir zum Glück an unserem zweiten Abend abseits von der regulären Fressmeile mit Pizza Hut & Co eine kleine Pizzeria entdeckt, die von locals, also Einheimischen frequentiert wird. Während mir alle anderen „Restaurants“ (mir fällt es bei den amerikanischen Ketten immer schwer, sie wirklich als Restaurants zu bezeichnen) einen Korb gegeben haben und keine Möglichkeit sahen, ihre Gerichte zu veganisieren, hat sich die Bedienung im Pizza Patio richtig viel Mühe gegeben, sich viel Zeit genommen, mich zu beraten und am Ende habe ich eine vegane Pizza bekommen, die richtig lecker war. Die Küche war sehr großzügig mit dem Gemüsebelag, was ja meistens nicht der Fall ist. Ich finde, auf Pizzen sucht man oftmals die Zutaten und hat nur Käse, vereinzelt sieht man eine Salamischeibe oder einen Pilz. Wenn reguläre Pizzabuden dann eine vegane Variante zaubern sollen, wird es oft sehr trocken und langweilig. Und ausgerechnet hier im kulinarischen Niemandsland habe ich eine richtig gute vegane Variante bekommen. Vielen Dank dafür!
Weiter ging es für uns nach Carlsbad, ein weiterer Punkt meiner Bucket List und definitiv einer meiner Favoriten unter den amerikanischen Nationalparks, die ich bisher sehen durfte. Hierfür fehlen mir einfach die Worte. Im Park gibt es 83 einzelne Höhlen, darunter die tiefste bekannte Kalksteinhöhle der USA mit einer Tiefe von 487 Metern unter der Erdoberfläche. Die Carlsbad-Höhle hat einen der weltweit größten unterirdischen Räume. Man läuft erstmal eine Stunde in die Höhle rein, könnt ihr Euch das vorstellen? 60 Minuten in die Tiefe laufen, vom Tageslicht rein in die Wunderwelt der Carlsbad Caverns? Bestimmt nicht, kann man auch nicht, wenn man nicht dort gewesen ist. Allein hierfür hat sich die gesamte Reise gelohnt. (Ja, ich weiß, der Flug in einer riesigen A380 ist kein Stück nachhaltig – Asche auf mein Haupt, Reisen ist meine Passion. Ich versuche immerhin, ansonsten so nachhaltig wie möglich zu leben. Besitze kein Auto, laufe in Berlin überall hin, so weit es geht oder benutze die Öffis. Lebe vegan. Versuche, so wenig wie möglich neu produzierte Sachen zu kaufen. Aber ein Mal im Jahr in die Ferne, das ist mein CO2-desaströses Laster, das ich nicht schönreden kann).
In Carlsbad gab es mein zweites kulinarisches Highlight dieser Reise, im Yellowbrix Restaurant. Von diesem Essen und den Gerichten in Terlingua werde ich wahrscheinlich mein Leben lang erzählen.